BLOG: Tesla deaktiviert von außen Autopilot nach Weiterverkauf

Tesla Autopilot nicht Teil des Fahrzeuges?

Unternehmen beharrt auf seiner Position: Neuer Besitzer eines Model S habe kein Recht, dieses Feature zu nutzen

Der Autopilot ist ein begehrtes Feature bei den Fahrzeugen von Tesla – aber auch eines, das beim Weiterverkauf nicht vererbt wird.

Wer ein Auto von seinem Vorbesitzer übernimmt, der erbt dabei üblicherweise alle seine Fähigkeiten. So war es viele Jahre lang. Ein aktueller Fall zeigt nun aber, dass diese Regel in der Zeit der wachsenden Relevanz von Softwarebestandteilen nicht mehr notwendigerweise gültig ist.

Vertragsfragen

Tesla hat bei einem Fahrzeug des Typs Model S den Autopilot von außen deaktiviert, nachdem das Auto weiterverkauft wurde, berichtet „Jalopnik“. Das Unternehmen bestätigt den Vorgang, sieht sich aber im Recht: Der neue Besitzer habe „nicht für dieses Feature gezahlt“ und sei damit auch nicht berechtigt, es zu nutzen. Die „Full Self Driving Capability“ sei eine optionale Funktion, die auf den jeweiligen Käufer beschränkt sei und nicht weitergegeben werden könne. Was der Angelegenheit zusätzliche Würze verleiht: Der Händler, von dem der neue Besitzer sein Fahrzeug hat, hat das Auto selbst wiederum direkt bei einer Aktion von Tesla erhalten – und zwar samt dieses aktivierten Features.

Grundlegende Fragen

Doch der Vorfall sorgt auch so schon für einige Aufregung, wirft er doch Fragen darüber auf, wem eigentlich was bei einem Auto gehört. Immerhin hat der Kunde das Fahrzeug in dem Glauben erworben, dass der Autopilot im Lieferumfang enthalten ist. Das sieht man bei Tesla anders: Das Feature sei inkorrekterweise für den betreffenden Nutzer aktiviert gewesen. Bei einer internen Untersuchung habe man mehrere Fahrzeuge gefunden, bei denen dies der Fall war, entsprechend habe man diesen „Fehler“ nun korrigiert. Wenn der neue Kunde das Feature haben wolle, könne er es ja kaufen. Für den neuen Besitzer ist das natürlich ein äußerst unbefriedigender Rat, wurde das Fahrzeug doch mit Autopilot beworben – und dessen Wert auf rund 8.000 US-Dollar veranschlagt.

Tesla behält immer Zugriff

All das zeigt auch, welch weitreichenden Zugriff Tesla von außen auf seine Fahrzeuge hat. Immerhin konnte das Unternehmen ohne Probleme eine Untersuchung der Software auf dem Model S durchführen und dann auch noch das betreffende Feature deaktivieren – ganz ohne irgendeine Eingriffsmöglichkeit für den Besitzer. Für Autobesitzer ist der Vorfall wohl nicht zuletzt ein Blick in eine Zukunft, in der sie selbst einen Teil der Hoheit über ihr Fahrzeug verlieren – ganz ähnlich, wie es jetzt schon bei Smartphones und anderen Geräten der Fall ist, wo auch die Hersteller Updates erzwingen und einzelne Funktionen von außen deaktivieren können.

 

(Link zu: Redaktion derStandard.at 07.02.2020)

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2 Gedanken zu „BLOG: Tesla deaktiviert von außen Autopilot nach Weiterverkauf“

    • Ja klar, tausende weltweite Artikel haben halt eine Aufmerksamkeit erzeugt die so nicht geplant war. Aber der Zugriff von Tesla auf die Autos bleibt. Bis zum Stillstand des Fahrzeuges hat Tesla jede Einflussmöglichkeit, zu jeder Zeit.

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