Ökobilanz alternativer Antriebe
Mit der Ökobilanz (oder Lebenszyklusanalyse) werden sowohl die vor- und nachgelagerten (bzw. indirekten) Emissionen bei der Herstellung des Fahrzeugs und des Energieträgers als auch die direkten Emissionen aus dem Fahrbetrieb dargestellt. Damit liefert die Ökobilanz ein umfassendes Bild zur Klimaverträglichkeit verschiedener Antriebsformen nicht nur im Sektor Verkehr, sondern auch in den Sektoren Energie und Industrie im In- und Ausland.
In der gegenständlichen Lebenszyklusanalyse wurden 39 verschiedene Fahrzeug- und Technologiekombinationen untersucht. Dabei wurden unterschiedliche Antriebstechnologien (ICE, HEV, PHEV, FCEV und BEV), Kraftstoffe (fossil flüssig und gasförmig, synthetisch flüssig, grüner und grauer Wasserstoff, unterschiedliche Stromquellen) und Fahrzeugsegmente (Kleinwagen, Kompaktklasse, Oberklasse) geprüft.
Die herstellungsbedingten Emissionen wurden getrennt für die sechs bedeutsamsten Fahrzeugelemente analysiert und in Abhängigkeit von der Technologie aufsummiert:
- Grundfahrzeug (ICE)
- Elektromotor (HEV, PHEV, BEV, FCEV)
- Elektrischer Antriebsstrang und Akkumulator (HEV, PHEV, BEV)
- Brennstoffzelle und Wasserstoffspeicher (FCEV)
Die so ermittelten Emissionswerte unterliegen Schwankungen in Abhängigkeit von den zugrunde gelegten Annahmen und wurden deshalb in Bandbreiten ausgewiesen.
Der größte Hebel zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen (THGEmissionen) liegt dabei in allen Bereichen der Herstellung im eingesetzten Energiemix entlang der Herstellungskette, insbesondere in der Zusammensetzung des eingesetzten Stromes, sowie in der Substitution von Primärrohstoffen durch Rohstoffe, die durch Aufbereitung (Recycling) wiederverwertet werden (Sekundärrohstoffe). Ebenso wurden für die Emissionen aus der Energiebereitstellung Bandbreiten ermittelt, da die diesbezüglichen Emissionen bei Strom, Wasserstoff und strombasierten synthetischen Kraftstoffen teils deutlich variieren können.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass batterieelektrische Pkw (BEV) bei Einsatz von 100 % Strom aus erneuerbaren Energiequellen in allen Fahrzeugsegmenten die niedrigsten THG-Emissionen verursachen. Die Bandbreite beträgt zwischen rund 50 g CO2eq (Kleinwagen) und 100 g CO2eq (Oberklasse) je gefahrenen Kilometer. Werden BEV mit Strom in der durchschnittlichen österreichischen Zusammensetzung betrieben, erhöhen sich diese Werte auf 86 g CO2eq (Kleinwagen) bis 157 g CO2eq (Oberklasse) je gefahrenen Kilometer.
ÖkoBilanz_Umweltbundesamt_2021 [PDF, 1.3MB]
Ökobilanz Alternativer Antriebe (REP 0572, 2016) [PDF, 1.0MB]
Update: Ökobilanz alternativer Antriebe [PDF, 495KB]
Quelle: Umweltbundesamt