A1 und RENAULT starten Pilotprojekt: eAutos sorgen für Notstrom im Mobilfunk

Mit einem einzigartigen und zukunftsweisenden Pilotprojekt in Raasdorf bei Wien demonstrieren A1, Renault Österreich und die Gemeinde Raasdorf, wie Elektromobilität künftig zur Absicherung kritischer Infrastruktur beitragen kann. Erstmals wird eine Mobilfunkstation mit der sogenannten Vehicle-to-Load-Technologie (V2L) notstromfähig gemacht – und bleibt damit selbst im Fall eines großflächigen Blackouts funktionsfähig.

Dabei werden Elektroautos zu mobilen Energiespeichern. Die eingesetzten Renault E-Fahrzeuge – Renault 5 E-Tech Electric und Renault 4 E-Tech Electric – verfügen über V2L-Technologie, bei der Energie direkt aus der Fahrzeugbatterie entnommen und für externe Verbraucher bereitgestellt werden kann – etwa für Mobilfunkstationen, die im Krisenfall, im Falle eines Blackouts besonders wichtig sind.

„Als führender Kommunikationsanbieter ist es unser Anspruch, auch in Krisenzeiten Verantwortung für Österreich zu übernehmen“, so A1 CTO Christian Laqué. „Mit der V2L-Technologie schaffen wir in Zukunft ein Sicherheitsnetz für den Mobilfunk – unabhängig vom Stromnetz, emissionsfrei und flexibel einsetzbar. So bleibt selbst im Falle eines Blackouts die wichtige Sprachtelefonie gesichert.“
Renault bringt die Elektromobilität in das Projekt ein. Ralf Benecke, Generaldirektor Renault Österreich, betont: „Unsere Elektrofahrzeuge sind mehr als nachhaltige Fortbewegungsmittel – sie sind mobile Energiespeicher, die aktiv zur Versorgungssicherheit beitragen können. Mit V2L eröffnen wir neue Perspektiven für die Energieversorgung und zeigen, wie Elektromobilität zur digitalen Resilienz beitragen kann.“
E-Autos als Notstrom für Mobilfunk

DIGITALE RESILIENZ FÜR GEMEINDEN

Auch die Gemeinde Raasdorf sieht darin einen wichtigen Fortschritt: „Eine stabile Mobilfunkversorgung ist für unsere Bevölkerung essenziell – ob im Alltag oder im Krisenfall“, so Bürgermeister Lukas Zehetbauer. „Für eine ländliche Gemeinde bedeutet dieses Projekt digitale Sicherheit und damit auch eine starke Basis für digitale Innovation, etwa in der Landwirtschaft.“

EIN MODELL FÜR GANZ ÖSTERREICH

Das Pilotprojekt zeigt, wie die Kombination aus Telekommunikation, Automobilwirtschaft und kommunaler Verantwortung neue Wege zur Resilienz eröffnet. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen auch als Basis für den österreichweiten Einsatz von V2L in der kritischen Infrastruktur. Die Technologie selbst überzeugt durch Einfachheit und Effizienz: Die zahlreichen E-Fahrzeuge, die österreichweit täglich unterwegs sind, bilden ein flächendeckendes Netzwerk mobiler Energiespeicher.

Im Ernstfall können die Batterien dieser Fahrzeuge gezielt zum Schutz und zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur wie Mobilfunkmasten herangezogen werden, die bei einem Blackout besonders bedroht sind. Dabei speisen die Elektrofahrzeuge bei Bedarf Energie aus den Batterien direkt in die Mobilfunkstation ein. Über ein intelligentes Managementsystem wird der Verbrauch exakt gesteuert – emissionsfrei und ohne aufwändige Notstromaggregate. Damit entsteht ein flexibles, nachhaltiges Modell, das zeigt, wie Mobilität und Energieversorgung in Zukunft verschmelzen.

Ein konkretes Szenario zeigt die Praxistauglichkeit der Lösung: Im Falle eines regionalen Stromausfalls in Raasdorf wird ein Renault Elektrofahrzeug – ein R5 oder ein R4 – zur betroffenen Mobilfunkstation gebracht. Über die V2L-Schnittstelle (Vehicle-to-Load) speist das Fahrzeug direkt Energie aus seiner Batterie in die Station ein. So bleibt die Mobilfunkversorgung auch ohne Netzstrom stabil, Notrufe sind weiterhin möglich und die Kommunikation der Bevölkerung sowie der Einsatzkräfte ist gesichert – ganz ohne Emissionen oder laute, meist dieselbetriebene Notstromaggregate.

RESILIENZ FÜR DAS GESAMTE MOBILFUNKNETZ

Mobilfunk benötigt mehr als nur Basisstationen: Auch Übertragungsleitungen, Netzknotenpunkte und Datencenter müssen funktionieren – und alle brauchen Strom. Fällt ein Teil dieser digitalen Kette aus, ist das Mobilfunknetz betroffen. Während Datencenter und Vermittlungsstellen mit großen Notstromsystemen viele Stunden abgesichert sind, ist dies für tausende Mobilfunkstandorte nicht machbar.

„Jede Basisstation verfügt über eine Notstrombatterie für rund 30 Minuten. Ein Elektroauto kann im Ernstfall als mobile Powerbank eingesetzt werden, um den Betrieb länger aufrecht zu erhalten“, erklärt Christian Zeindlhofer, Leiter des Risiko- und Resilienzmanagements von A1.
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