EMC – Debüt im Westen Österreichs

EMC-Debüt im Westen

Im Rahmen der Dornbirner Herbstmesse war der EMC vom 28.8. bis 2.9.2018 offizieller Ausstellungspartner auf dem Energieautonomie-Stand vom Amt der Vorarlberger Landesregierung. Dort war heuer E-Mobilität der Themenschwerpunkt, was auch sehr gut zum Messe-Motto ´Zukunft schon heute´ passte.

Das Land Vorarlberg hat beschlossen, bis 2050 energieautonom zu sein. Mit der Umsetzung der ambitionierten Energieautonomie-Ziele ist Vorarlberg auf gutem Kurs. Das größte Problem ist jedoch der Bereich Mobilität und Verkehr mit seiner viel zu hohen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren prekäre Auswirkungen auf Energiebilanz und Emissionen. Ein generelles Problem, was auch von einer aktuellen VCÖ-Studie wieder erneut bestätigt wird.

Daher hat Vorarlberg auch eine E-Mobilitätsstrategie 2020 erarbeitet: https://www.vorarlberg.at/pdf/elektromobilitaetsstrateg.pdf Diese enthält wichtige Ziele, Fakten und Daten wie z.B. den Vergleich der Energie-bilanz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Wasserstoff und BEV (Seite 5). Um die Ziele das Landes zu erreichen, sollte die Zulassungsstatistik der Elektrofahrzeuge progressiv stark zunehmen (Seite 7). 2017 war gegenüber 2016 aber sogar rückläufig, wodurch nun dringender Handlungsbedarf gegeben ist. Die Probleme des motorisierten Individualverkehrs sind nur durch die E-Mobilität zu lösen, wobei es in der Elektromobilitätsstrategie des Landes Vorarlberg vier strategische Handlungsfelder gibt (Seite 15), die viele Herausforderungen und interessante Ansatzpunkte für den EMC bieten:

  • E-Mobilität als Fahrgast erleben, denn durch die Fahrt mit E-(Bürger)Bussen, E-Taxis und E-Shuttlebussen kommen sehr viele Menschen mit der E-Mobilität in Berührung.
  • E-Mobilität im eigenen Bereich anwenden: Dazu braucht es neue Angebote und Dienstleistungen, die bestehende Informationsdefizite und Unsicherheiten beseitigen und den Weg zur eigenen E-Mobilität ebnen.
  • Bessere Luft und weniger Lärm: Sensibilisieren und demonstrieren, welche Qualität die E-Mobilität für das Umfeld bedeutet. Im dichten Verkehr in Städten und auf Autobahnen betrifft das alle, wenn die Emissionen im eigenen Fahrzeuginnenraum alle Grenzwerte und auch jene der Messstationen massiv übersteigen.
  • Überraschen, staunen und begeistern: Spezielle Anwendungsgebiete zeigen, wie gut E-Mobilität in zahlreichen Anwendungsgebieten funktioniert, Emissionen enorm reduziert und unterschiedlichste Anwendungsbeispiele komplett neu definiert. Z.B. E-LKW im kommunalen Bereich (Müll-LKW verbrauchen bis zu 1 Ltr. pro km), E-Feuerwehr-LKW, E-Bagger, E-Traktoren (beim Traktor-Pulling unschlagbar!) oder E-Roboter in der Landwirtschaft. Auch in der Luft und auf dem Wasser hat die E-Mobilität ein großes Potential. Der Volocopter kann Helicopterflüge in sensiblen Zonen ersetzen und das schnellste E-Boot der Welt wird in einer Werft in Wangen mit Hightech aus Österreich gebaut und zeitgleich mit der WAVE vom 22.09.18 bis 30.09.18 auf der Interboot in Friedrichshafen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Ladeinfrastrukturausbau in Vorarlberg ist vorbildlich, eine neue Tarifgestaltung schafft jedoch Barrieren und grenzt Fahrzeuge, die nur einphasig und entsprechend langsam laden können durch sehr hohe und unfaire Energiepreise leider aus. Auch am DC-Lader sind langsam ladende Fahrzeuge mit kleinem Akku oder ohne Thermomanagement sehr stark im Nachteil. Laden dauert länger und ist teuer. Ergänzend zum Mobilitätszentrum des Energieversorgers wird es daher auch bald ein E-Mobilitäts-Erlebniszentrum für die Nutzer mit regelmäßigen Stammtischen, Informationsveranstaltungen, Workshops und Kompetenztreffen auf Augenhöhe geben müssen.

 

Erste Kompetenztreffen im Seehotel am Kaiserstrand in Lochau:

Das Seehotel war von Anfang 2016 bis zur Eröffnung des SuC Bregenz offizieller ecar-rent Standort im Vierländereck in der Bodenseeregion. Entsprechend international war auch die Gästeliste beim ersten EMC-Kompetenztreffen in Vorarlberg: Die 20 Teilnehmer kamen aus Bayern, Baden Württemberg, aus der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und Österreich, wobei der EMC mit 8 Teilnehmern stark vertreten war. Bernhard Matschel stellte den EMC vor, Fritz Traidel berichtete über aktuelle News im Bereich Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur und Gerald Swoboda über aktuelle Projekte, Termine und Entwicklungen in der Region. Da unter den Teilnehmern einige ausgewiesene Experten waren, verlief die Diskussion über technische Details wie z.B. über dynamisches Lastmangement mit Phasenoptimierung auf einem sehr hohen Niveau.

Ausblick und Ziele

Um zukünftige EMC-Veranstaltungen ohne Hilfe aus Linz stemmen zu können, ist der Aufbau eines EMC-Kernteams im Westen der nächste wichtige aber sicher nicht einfache Schritt. Dafür braucht es vor Ort auch die erforderlichen Werkzeuge und Elektrofahrzeuge. Damit kann das Land Vorarlberg vom EMC kompetent bei der Erreichung der Ziele unterstützt werden. Die Region ist die ideale Bühne für innovative Leuchtturmpro-jekte, die auch im benachbarten Ausland Beachtung finden. Die wichtige Verknüpfung von Energie- und Mobilitätswende schafft viele interessante Ansatzpunkte. Die Lage am Bodensee im Silicon Valley der E-Mobilität mit vielen bedeutenden Betrieben im Bereich E-Mobilität und einem der stärksten Wirtschaftsräume wäre auch ein idealer Standort für eine KREISEL-Niederlassung. Das ließe sich sehr gut mit der Vison von einem Erlbebniszentrum für E-Mobilität verbinden.

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