Linz AG Tarifänderungen und unsere Empfehlungen

Die LinzAG ist einer der wichtigsten Ladepartner für die Mitglieder des EMC, daher stellen die Veränderungen in diesem Bereich auch die größten Herausforderungen für uns dar. Die Strommarktpreise haben sich im letzten Jahr deutlich verschlechtert, was auch eine Anpassung der Tarife für die eMobility-Kunden zur Folge hatte. Gleichzeitig wurde die Umstellung auf „leistungsabhängige kWh-Tarife“ eingeführt, da dies von den Kunden gefordert wurde und eine Umfrage der E-Control diese Forderungen nachdrücklich bestätigte.

Diese Verrechnungsart wurde damit für fast alle Lieferanten obligatorisch. Grundsätzlich sind leistungsabhängige Tarife auch im Sinne der Transparenz und Kostenwahrheit sinnvoll. Somit kommen nun zwei Änderungen gleichzeitig auf unsere Mitglieder zu. Einerseits die Änderung der Tarife und Anpassungen an den europäischen Strommarkt und andererseits die Änderung der Verrechnungsbasis.

Dass die LinzAG, um die Tarife anpassen zu können, die Verträge zum Stichtag Ende April 2023 kündigen musste, ist auf rechtliche Rahmenbedingungen zurückzuführen. Wir konnten aber vielen EMC-Mitgliedern den Wechsel durch eine Vorauswahl zum Tarif „PARTNER“ erleichtern. Einige Kunden mit „Altverträgen“ müssen jedoch nun selbst einen neuen Tarif bei der LinzAG wählen, um die LinzAG weiterhin als Ladepartner über die EMC-Ladekarten nutzen zu können. Ein leider rechtlich notwendiger Schritt.

Die LinzAG ist der wichtigste Ladepartner Österreichs

Die LinzAG ist Teil des österreichischen BEÖ-Netzwerks und bietet damit auch die Möglichkeit, die Nutzung der Ladestationen aller großen Energieversorger in Österreich zu ermöglichen. Weiters können über die LinzAG auch die Ladestationen von SMATRICS und ÖAMTC genutzt werden. Damit steht den Nutzern der LinzAG ein flächendeckendes Ladenetz in Österreich zur Verfügung. Schon allein aus diesem Grund ist der Anbieter natürlich die erste Wahl für EMC-Mitglieder. Hinzu kommt, dass die LinzAG keinen Aufpreis zwischen der Nutzung des eigenen Ladenetzes und der Roamingpartner verrechnet. Die einzige Ausnahme stellt das Laden im Ausland dar, wo mit einer Pauschale von 3 Euro pro Ladevorgang kalkuliert werden muss, aber selbst mit diesem Aufschlag ist die LinzAG in vielen Fällen deutlich günstiger als die Ladeanbieter direkt.

Kurzum: Die Ladepreise der LinzAG für EMC-Mitglieder waren schon immer sehr konkurrenzfähig und günstig, weshalb wir auch diesen Anbieter jedem EMC Mitglied empfohlen haben.

Linz AG Mobil + Roaming Ladestationen
Linz AG Mobil + Roaming Ladestationen

Mit einem Ladekartenvertrag bei der LINZ AG gibt es einen Zugang zum gesamten BEÖ-Netzwerk. Die folgenden Tarife gelten für über 6.000 Ladestationen in ganz Österreich sowie bei allen SMATRICS, TIWAG und Wels Strom Ladepunkten „ohne Mindestumsatz und ohne Grundgebühren*“

Laden in ganz Österreich:

  • BEÖ-Ladestationen
    Bundesverband Elektromobilität Österreich – 10 Landesenergieversorger, VKW, Salzburg AG, Energie AG, Linz AG, Energie Steiermark, KELAG, Energie Graz, EVN, Wien Energie und Energie Burgenland
  • TIWAG-Ladestationen
  • Wels Strom
  • SMATRICS Stationen
    dazu zählen aktuell auch ÖBB, ÖAMTC, Greenstorm und Turmstrom Ladestationen. Nicht aber die Ladestationen von Genol.

Laden in Europa bei den Ladestationen von:

  • EnBW
  • Virta
  • compleo
  • ENEL (nicht verwechseln mit ELEN)
  • E.ON
  • Hrvatski Telekom

Sie laden bei allen Ladepunkten zu den günstigen Konditionen der „Linz AG Tarife“. Aufpreis für Laden NUR im Ausland nur € 3,00 / Ladevorgang.


Was hat sich nun geändert?

Um zu verstehen, wie sich die Strompreise am Markt verändert haben, lohnt sich zunächst ein Blick auf die europäischen und insbesondere österreichischen Stromanbieter auch für Privathaushalte. Die Verwerfungen der europäischen Strompreise haben lange vor dem Krieg in der Ukraine begonnen und basieren auf politischen Entscheidungen in Kombination mit Planungsfehlern in ganz Europa. Nun sind wir in Österreich mit Leitungen direkt an diese Mechanismen angeschlossen und Teil des europäischen Netzes. Aber das würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Für die Elektromobilität bedeutet dies, dass die günstigeren Preise pro gefahrenen Kilometer fast gänzlich wegfallen. Auch die Preise für das Laden an den Ladestationen wurden im letzten Jahr von allen Anbietern angehoben. Die LinzAG hat hier mit Bedacht und praktisch erst jetzt in letzter Minute reagieren müssen. Dies führt auch zu der jetzt in den neuen Tarifen sichtbaren Verteuerung.

Doch nicht nur wegen der Steuererleichterungen hat das Elektroauto nach wie vor enorme Vorteile: Kein Verbrenner hat so geringe Wartungs- und Verschleißkosten wie ein Elektroauto. Auch ihre Alltagstauglichkeit haben Elektrofahrzeuge in jahrelanger Nutzung längst unter Beweis gestellt. So schneiden Elektrofahrzeuge im direkten Vergleich und bei einer Vollkostenrechnung für Privathaushalte aber auch für Unternehmen immer noch deutlich günstiger ab als vergleichbare Verbrennungsmodelle. Es gibt also keinen Grund, dem eAuto den Rücken zuzukehren – im Gegenteil.

Was sollen EMC-Mitglieder nun tun?

  1. Setzen Sie auf eigene Lademöglichkeiten, sofern diese vorhanden sind. Also zu Hause oder im Büro laden, wenn der Arbeitgeber dies zulässt.
  2. Langsames Laden ist immer günstiger als schnelles Laden und schont auch die Batterien Ihres Fahrzeugs.
  3. Wenn Sie keine eigene Lademöglichkeit haben, erkundigen Sie sich bei einem lokalen Energieversorger, ob es in Ihrer Umgebung günstige Nachtladetarife gibt. (Wir werden in Kürze eine entsprechende Übersicht zur Verfügung stellen).
  4. Planen Sie längere Fahrten und verwenden Sie Schnelllader, aber es muss nicht immer ein Superschnelllader mit mehr als 200 kW Leistung sein. Oftmals werden nur geringe Zeiteinsparungen durch deutlich höhere Kosten erkauft.
  5. Achten Sie auf den Energieverbrauch, reduzieren Sie die Fahrgeschwindigkeit, überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck und fahren Sie energiesparend.

Welchen Tarif der LinzAG empfehlen wir?

  • Wenn Sie nur selten am öffentlichen Netz laden müssen (weniger als 62,5kWh pro Monat), dann empfehlen wir Ihnen den PARTNER-Tarif der LinzAG.
  • Wenn Sie deutlich mehr als 62,5kWh pro Monat an öffentlichen Stromtankstellen benötigen, dann empfehlen wir Ihnen den Tarif „MORE POWER“, allerdings mit einer geringen Grundgebühr von 7,50 € pro Monat, die ab 62,5kWh Strombezug entfällt.

Ein Tarifwechsel ist monatlich kostenlos möglich, in Kürze wird es auch noch einfachere Möglichkeiten der Selbstverwaltung geben.

Im direkten Vergleich mit anderen österreichischen aber auch europäischen Ladeanbietern schneiden die Tarife, die die LinzAG den EMC-Mitgliedern zur Verfügung stellt, nach wie vor am besten ab. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist daher weder sinnvoll noch notwendig.

Mit unserer „Tarifabfrage“ können Sie durch Eingabe Ihrer Mitgliedsnummer herausfinden, welchen Tarif Sie bei der LinzAG haben oder ob Sie etwas unternehmen müssen, um weiterhin die LinzAG zu den EMC Vorzugskonditionen nutzen zu können.


Tarifabfrage (Umstellung ab 1.5.2023)

Geben Sie Ihre EMC-Mitgliedsnummer ein, um den Handlungsbedarf zu eruieren


Weitere Informationen zu den Änderungen finden sie auf unserer Informationssseite:

LinzAG Tarifwechsel Information


Häufige Fragen

Ich bin bereits EMC Mitglied. Was muss ich nun tun?

Sie können mit unserem Tarifüberprüfungstool auf der Seite feststellen, ob Sie einen Handlungsbedarf haben.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Sie haben die Verwaltung des Tarifes bereits uns übertragen, damit haben wir für sie den kostenfreien Tarif gewählt zu Sonderkonditionen. Sie können darüber hinaus auch auf den Tarif „MORE POWER“ umsteigen.
  2. Sie haben uns die Verwaltung noch nicht übertragen, dann sollten Sie bis Ende des Monats einen Tarif bei der Linz AG wählen. Sie haben dazu ein postalisches Schreiben erhalten mit einer Anleitung was zu tun ist.
Wo kann ich den Linz AG Tarif wählen?

A) Wenn Sie bereits den Tarif „PARTNER“ erhalten haben, können Sie den Tarif jederzeit über das im Testergebnis verlinkte Formular ändern.

oder

B) Wenn das Ergebnis der Tarifprüfung zeigt, dass Sie noch keinen Tarif zugeordnet haben, dann folgen Sie bitte den nächsten Schritten:

Anleitung: Sie haben die letzten Tage von der Linz AG ein entsprechendes Schreiben erhalten. Auf der Seite 2 ist ein individueller Barcode und ein individueller Link angeführt. Darüber können sie direkt zu Ihrem Linz AG Kundenkonto gelangen. Bitte beachten sie, dass sie weiters Ihre Kundennummer dafür benötigen werden, diese finden Sie auch auf der letzten Abrechnung aufgeführt.

Hinweis: Dieser Prozess sollte vorzugsweise vor dem 1. Mai 2023 abgeschlossen sein.

LinzAG Schreiben Seite 1
LinzAG Schreiben Seite 1

Linz AG Tarifänderungen und unsere Empfehlungen | seite2

Warum eine Kündigung durch die LinzAG? Was passiert nach dem 1.5.2023?

Aufgrund der Tarifumstellung war die Linz AG gesetzlich verpflichtet, eine Kündigung mit neuer Tarifoption anzubieten. Die neuen Tarife wurden auf leistungsabhängige (kWh) Tarife umgestellt. Nicht jeder Kunde ist jedoch verpflichtet, sich für einen anderen Tarif zu entscheiden und dies der Linz AG mitzuteilen.

Sollte der Kunde der LinzAG jedoch noch keinen Tarif gewählt haben, wird der Liefervertrag mit 30.04.2023 gekündigt.

Die EMC-Ladekarte kann dann nicht mehr für Ladevorgänge verwendet werden, die über die LinzAG abgerechnet werden.

Woran erkennt man AC, DC, DC+ und andere Ladestationsarten?

AC (Alternating Current) bedeutet „Laden mit Wechselstrom“ wobei Ladeleistungen in verschiedenen Stufen angeboten werden, z.B. 3,7kW, 11kW, 22kW oder 43kW. Mit welcher Ladeleistung konkret geladen wird, hängt sowohl vom jeweiligen Ladepunkt als auch vom jeweiligen E-Fahrzeug ab.

DC (Direct Current) bedeutet „Gleichstromladen“. Damit ist gemeint, dass der Strom von der Ladestation direkt in den Akku des Fahrzeugs geladen wird, ohne dass vorher im Fahrzeug von AC auf DC umgewandelt werden muss. DC Ladeleistungen liegen in der Regel deutlich höher als AC Ladeleistungen. Für PKWs sind DC Ladeleistungen von 50 bis 300 kW üblich, für E-Schwerfahrzeuge entstehen gerade auch Ladepunkte mit Ladeleistungen von bis zu 1 Megawatt (MW).

Ob ein Fahrzeug mit DC laden kann, hängt vom jeweiligen E-Fahrzeug ab. Die maximal erzielbare Ladeleistung ist abhängig vom jeweiligen Ladepunkt, dem jeweiligen E-Fahrzeug, dem Ladestand und der Temperatur des Akkus.

Der DC+ Tarif bezieht sich nur auf Ladepunkte, an denen eine Mindestleistung von mehr als 200 kW garantiert wird, unabhängig von der Anzahl der gleichzeitig ladenden E-Autos. Es wird an diesen Stationen also kein Powersharing eingesetzt.

Aktuell gibt es im Ladenetz der LINZ AG noch keine Hochleistungslader (HPC – Hypercharger), die so eine Mindestleistung anbieten.

Wenn man an Ladestationen lädt, die eine Mindestladeleistung von mehr als 200 kW anbieten und entsprechend gekennzeichnet sind,, dann bezahlt man dort den DC+ Tarif unabhängig davon, ob das eigene E-Fahrzeug diese Leistung abrufen kann.

Die Großhandelspreise für Strom liegen derzeit bei 15 Cent pro kWh. Warum wird der Tarif jetzt teurer?

Die Großhandelspreise für Strom liegen derzeit bei 15 Cent pro Kilowattstunde, warum wird der Tarif jetzt teurer?

Die Ladepreise aller Ladeanbieter, auch der LinzAG, wurden zu einem Zeitpunkt festgelegt, als der Großhandelspreis für Strom bei 3-4 Cent pro kWh lag. Eine Anpassung war daher zu erwarten. Diese ist nicht einmal im Ausmaß (Verfünffachung) erfolgt, sondern so gesehen moderat ausgefallen. (Das soll aber natürlich nichts relativieren)

Die LinzAG hat hier über Jahre den gleichen Preis gehalten, obwohl diese Preise seit drei Jahren kontinuierlich steigen und war damit auch einer der letzten Anbieter am Markt, der diese Erhöhungen weitergegeben hat. Dies ist auch auf unsere Intervention als Einkaufsgemeinschaft zurückzuführen. Nun ist es aber so weit und die LinzAG ist für EMC-Mitglieder immer noch unter Berücksichtigung relevanter Faktoren günstiger als alle anderen Anbieter am Markt.

Natürlich erwarten wir, dass die Preise auch bei günstigeren Einkaufskonditionen wieder sinken werden, aber wann das der Fall sein wird, lässt sich verständlicherweise nicht vorhersagen. Und eine Rückkehr auf das Niveau von vor 3-4 Jahren ist sowohl im Stromgroßhandel als auch an den Ladestationen derzeit und kurzfristig eher unwahrscheinlich.


Die Tarife der LinzAG für EMC Mitglieder ab dem 1.5.2023

LinzAG Tarife ab dem 01.05.2023
LinzAG Tarife ab dem 01.05.2023
  • Gebühr für Infrastrukturbelegung: bei AC ab 241+ Minuten Standzeit je 0,12 EUR/min, bei DC ab 91+ Minuten Standzeit je 0,12 EUR/min
  • Auslandroaming: 3,00 EUR Auslandsgebühr pro Ladevorgang
  • Der Tarif PARTNER beinhaltetet einen exklusiven Rabatt für EMC Mitglieder in der Höhe von 3 Cent pro kWh.
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