e-Bus – System im südlichen Weinviertel für den Regionalverkehr

Am Donnerstag 18.8.2921 wurde das neue e-Bus – System im südlichen Weinviertel im Rathaus Gänserndorf vorgestellt.

Nun gibt es bereits mehrere städtische batterieelektrische Busse, z.B. im ersten Wiener Gemeindebezirk, neu für Österreich ist allerdings e-Busse im regionalen im Überlandverkehr einzusetzen. Als Beispiele für elektrische Regionalbusse in Europa wurden die Strecken zwischen Kopenhagen uns Roskilde sowie Amsterdam und Schiphol genannt.

Im südlichen Weinviertel werden die VOR-Linien 530 und 535, betrieben von ÖBB-Postbus elektrifiziert. Beide Linien haben wochentags Betriebszeiten von etwa 4:30 bis 22:30. Täglich werden dabei bis zu 500 km je Bus zurückgelegt.

Die Ladeinfrastruktur stellt die EVN zur Verfügung. Als Fahrzeuge werden e-Citaros von Mercedes mit 320 kWh Akkus eingesetzt. Die beiden Linien verbinden Gänserndorf mit Wolkersdorf bzw. Mistelbach. An allen 3 Endpunkten wurde eine 150 kW CCS Ladeinfrastruktur (Depotladung) für die schonende Ladung über Nacht errichtet. In Gänserndorf befindet sich eine Pantograph-basierte 300 kW Schnellladeinfrastruktur, die es erlaubt, in jeder 40-minütigen Erholungspause der Chauffeure in 20 Minuten den Bus wieder „vollzuladen“. Der Bus fährt dazu einen „Konnektor“ nach oben aus, der sich mit den Kontakten des Pantographen am Parkplatz verbindet.

 

Bus beim Schnellladen am Pantograph, im Vordergrund die beiden Schwellen zum Positionieren des Busses. Ein Video dieses Verbindungsvorganges gibt es z.B. auf Erstmals E-Busse auf Regionallinien -noe.ORF.at.

Die Batteriegröße ist dabei so ausgelegt, dass nach 2 Runden (ohne Zwischenlanden) noch immer 30% Restkapazität vorhanden sind. So sollte genug Puffer für alle widrigen Witterungsbedingungen vorhanden sein.

Zum e-Citaro: Um eine möglichst hohe Verfügbarkeit der Ersatzteile für den Betrieb sicherzustellen wurden möglichst wenige Veränderung am Diesel-Citaro vorgenommen und daraus das Elektromodell gebaut.

Von den 10 Batteriepaketen wurden 4 im Motorraum gemeinsam mit dem e-Antrieb aufgenommen. 6 weitere Pakete befinden sich auf dem Dach des Busses. Die 6 Akkus am Dach haben fast 2 Tonnen Gewicht. Die überarbeitete aktive Dämpferregelung sorgt dafür, dass Wank Bewegungen während der Fahrt trotz des hohen Gewichts der Akkus am Dach, minimiert werden. Damit wird eine sehr geringe Seitenneigung und hohe Fahrstabilität des Busses bei jeder Fahrbahnbeschaffenheit garantiert.

Neben dem Elektro-Antrieb wurden auch noch die Klimaanlage und die aktive Fahrzeug Stabilisierung verändert. Die Klimaanlage ist für die Fahrt energieoptimiert und automatisiert. Sie muss vom Fahrer nicht mehr justiert werden, um Kapazität zu sparen. Der Fahrgastraum des Busses incl. Akku wird vor Fahrtbeginn noch mit dem Strom von der Ladestation entsprechend auf Betriebstemperatur gebracht.

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