Mit dem KONA EV vom Bodensee zum Adrenalintag im Fahrtechnikzentrum Teesdorf und zum Elektromobilitätstag in Melk
Elektrisch mobile Langstrecken sind heute nichts Besonderes mehr. Beeindruckend ist jedoch, wie unkompliziert das inzwischen auch mit einem Elektrofahrzeug der Kompaktklasse funktioniert. Dabei erfolgte die Anreise vom Bodensee nach Melk sogar über ein paar Umwege um neue Ladeinfrastruktur zu testen und auch ein paar landschaftlich besonders interessante Streckenabschnitte einzubauen.
Den ersten kurzen Stopp machte ich nach der Fahrt über den Arlberg in Schnann. Am Smatrics-Lader war ein Nissan LEAF, dessen Lenker den Ladevorgang beendete, damit ich ran konnte. Der freundliche Herr war von der ASFINAG, die nun offensichtlich auch elektrisch mobil unterwegs ist. Nach einer kurzen Kaffeepause setzte ich die Fahrt quer durch Tirol nach etwa 15 Minuten fort. Der nächste Stop war am späten Vormittag beim Autohaus Huber in Zell am Ziller, wo ich den KONA zum ersten mal an einem Kreisel Chimero Lader laden konnte, während von einem kompetenten Mitarbeiter meine Fragen zu diesem Lader beantwortet wurden. Durch einen 75 kWh Speicher ermöglicht der Chimero HPC ein Laden mit bis zu 160 kW bei geringer Anschlussleistung und Netzbelastung.
Dann setzte ich die Fahrt über den Gerlospass fort und an einem schönen Parkplatz mit toller Aussicht auf die Krimmler Wasserfälle machte ich meine Mittagspause. Über Zell am See ging´s dann weiter zum Kaiserhof nach Anif, wo der KONA am Smatrics-Lader hing während ich mir den zweiten Kaffee gönnte. Auf der A1 habe ich dann wieder Strecke gemacht, die Autobahn dann aber verlassen um ab Au auf einer landschaftlich wunderschönen Strecke dem nördlichen Donauufer entlang bis nach Melk zu fahren. An einem DC-Lader etwa 20 km vom Ziel entfernt konnte der KONA während des Abendessens laden und kurz nach 19:00 Uhr war ich in meiner Unterkunft in Melk und habe bei einem kleinen Abendspaziergang noch die Umgebung und das Veranstaltungsgelände erkundet. Am nächsten Morgen ging´s in 50 Minuten die knapp 100 km über die A1 und durch das Helenental zum Adrenalintag im Fahrtechnikzentrum Teesdorf.
In Teesdorf bestand die Möglichkeit auf einem interessanten Handling-Rundkurs das komplette Fahrzeugangebot der Denzel Gruppe und anderer großer Importeure zu testen und die Fahrzeuge dabei sehr effektiv direkt miteinander zu vergleichen. Mein Schwerpunkt lag natürlich bei den Elektrofahrzeugen die ich alle sogar mehrfach gefahren bin. Bei Vergleichsfahrten mit den konventionellen Fahrzeugen fällt dann besonders deutlich auf, wie agil und dynamisch die Elektrofahrzeuge sind. Ich habe auch die Möglichkeit genutzt, mit den CEOs darüber zu sprechen, wie der EMC das Angebot für elektrisch mobile Kunden komplettieren kann und konnte mich auch erkundigen, ob die regionalen Händler bei ähnlichen Veranstaltungen im Westen eine Unterstützung von der Zentrale bekommen.Nach der Podiumsdiskussion der CEOs und dem anschließenden Catering habe ich zur Abwechslung mit den zur Verfügung stehenden Geländefahrzeugen noch etwas am Offroad-Übungshügel und –Parcours gespielt und dann den sehr gelungenen Adrenalintag noch mit zahlreichen Runden mit diversen Fahrzeugen auf der Handling-Rundstrecke abgeschlossen.
Die Rückfahrt nach Melk erfolgte auf derselben Strecke wie die Anfahrt bei flüssigem Verkehr, während in und um Wien an diesem Tag durch einen Megastau fast gar nichts ging und Ausnahmezustand war. Da die DC-Lader an der Strecke alle belegt waren durfte der KONA in der nächsten Nacht mit dem go-e-Charger an eine der zahlreichen roten Steckdosen im Wirtschaftsgebäude meiner Unterkunft und war am nächsten Morgen voll.
Nach einem wunderbaren Frühstück mit Blick in den Parkähnlichen Garten habe ich ausgecheckt und als Dank für den perfekten ländlichen Ladeservice die Summe für die beiden Übernachtungen großzügig aufgerundet. Dann bin ich über den Hügel zum benachbarten Wachauring rüber und habe dort in der e-Auto-Wiese geparkt. Es war sehr beeindruckend, wie viele Gäste da elektrisch mobil anreisten und ich war wieder mal unter den E-Mobilisten mit der weitesten Anreise.
Mit 8000 Besuchern war der Andrang zum eTesttag in Melk enorm. Dadurch kam es bei den Probefahrten speziell bei den begehrten Premium-Stromern wie Jaguar i-PACE, TESLA und Audi e-TRON zu entsprechenden Wartezeiten und der Wachauring war gut frequentiert. Umso beeindruckender war diese Ruhe trotz so viel Betrieb. Obwohl die Elektrofahrzeuge zügig beschleunigt und bewegt wurden, waren nur die Abrollgeräusche der Reifen, ein leises Surren und manchmal ein Quietschen der mit dieser Dynamik überforderten Reifen zu hören. So könnte es auch auf unseren Straßen sein: kein Lärm, kein Gestank, keine für Mensch und Umwelt gefährlichen Emissionen und statt dessen sehr zufriedene LenkerInnen, die mit dieser Form der Mobilität alle offensichtlich viel Spaß hatten und nach ihrer Testfahrt mit einem breiten Grinsen ausstiegen. In Melk habe ich die Ausstellungspavillions der zahlreichen Aussteller besucht und viele interessante Gespräche geführt. Daher kam ich am Wachauring gar nicht selbst zum Fahren.
Da ich von Samstag auf Sonntag keine Unterkunft hatte, machte ich mich etwa um 15:00 Uhr auf die Rückreise an den Bodensee, wobei ich die erste Etappe bis Au wieder dem nördlichen Donauufer entlang fuhr. Autobahnstrecke hatte ich nachher ja noch reichlich und meine erste kurze Kaffeepause machte ich in Mondsee. Der KONA lud dort nur an der Smatrics-Ladesäule weil der SoC für die IONITY-Pauschale noch zu hoch war. Der erste richtige Ladestopp war dann nach der ersten Ausfahrt der A8 beim Porsche TraumWerk, wo der KONA während einer kleinen Pause im Park wieder an einem Kreisel Chimero-Lader mit knapp 80 kW laden durfte. Beide Chimero-Lader sind im BEÖ-Verbund. Dann gings über Piding nach einem kurzen Roaming-Test der Smatrics-Ladesäule wieder zurück auf die A8 und bei starkem Regen am Chiemsee und Irschenberg vorbei zum nächsten Ladestop. Während des Abendessens an der Raststätte Holzkirchen an der A8 kurz vor München war der KONA dann nochmals gut 30 Minuten am EnBW-Lader.
Die nachfolgende Fahrt durch München erfolgte staufrei und flüssig und auf der A96 in Richtung Bodensee merkte man, dass der KONA endlich nach Hause wollte. Auf den freien Abschnitten ohne Tempolimit war der KONA so flott unterwegs, dass manchmal die Geschwindigkeits-Abregelung des Fahrzeugs das Tempo begrenzte. Ich habe mir noch überlegt, ob ich einen Zwischenstopp in der Therme Bad Wörishofen einlegen soll um dort noch als schönen Ausklang den Saunaabend zu genießen. Dann hätte ich die letzte Etappe nach Hause mit etwa 100 km aber wohl erst gegen Mitternacht gestartet. Wegen der zu flotten Fahrt musste ich dann kurz vor Memmingen noch ein paar kWh nachschenken. Den Ladestopp bei der Firma Müller hatte ich ausgewählt, weil dort 2 HPC-Lader von EvTec mit 4 CCS Ladepunkten sind. An der anderen Ladesäule stand bereits ein Jaguar i-PACE, auch dort war die Leistung wie beim KONA leider auf nur 50 kW begrenzt. Daher habe ich den Ladevorgang nach einem interessanten Dialog mit dem i-PACE-Fahrer abgebrochen und die Fahrt fortgesetzt. Kurz vor der Haustüre habe ich dann bei der Raststätte Bodensee noch den warmen Akku am HPC nachgeladen, während dessen den Innenraum etwas aufgeräumt, das Gepäck für ein schnelles Ausladen vorbereitet und war dann um 21 Uhr mit SoC 60% zuhause. Das reicht dann, dass der Akku trotz schonendem Nachtstrom-Schnarchladen mit nur 3,5 kW bis zum nächsten Morgen wieder voll und bereit für die nächste große Tour ist.
Zusammenfassung:
Die Anreise erfolgte mit großem Umweg über Bergstrecken und landschaftlich schöne Strecken, die Rückreise dann am Nachmittag direkt nach der Veranstaltung in Melk über die A1, A8 via München und A96 bei erfreulich wenig Verkehr und auf den deutschen Autobahnen entsprechend flott. Das Laden erfolgte stets während einer für den Lenker erforderlichen Pause oder eines Termins, ich bin dabei nie wartend im Auto gesessen. Bei einigen Ladestops (z.B. Mondsee und Piding) wurde nur kurz das Freischalten bzw. Roaming getestet. Darüber zu berichten macht aber keinen Sinn, da sich das Roamingkonstellation und Tarife monatlich ändern können, wie z.B. bei der TIWAG. Und ich bin die ganze Strecke so gefahren, dass es auch richtig Spaß machte und dank der Längsdynamik des KONA EV wahrscheinlich sogar sportlicher als mit einem konventionellen Fahrzeug. Insgesamt waren es knapp 1500 km. Bei der An- und Abreisen reichen dem KONA jeweils 2 kurze Teil-Ladestopps im fürs Ladetempo idealen SoC-Fenster von ca. 30% bis 70%, bevorzugt an HPC-Ladern.
Die positiven Eindrücke der beiden Veranstaltungen in Teesdorf und Melk haben mich veranlasst, zeitnah einen ähnlichen Event in Vorarlberg zu organisieren. Voraussetzung ist die Verfügbarkeit des Fahrtechnikzentrums und die Finanzierung der dafür anfallenden Kosten. Wäre prima, wenn´s klappt ….